2021-10-23
Nachhaltigkeit und Umweltschutz durch richtiges Essverhalten
Da mich das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit sehr interessiert und das Wort Klimakrise in aller Munde ist, wollte ich mal wissen, was man alles tun kann, um beim Essverhalten CO² zu sparen und die Umwelt zu schützen. Ich möchte daher ein paar Möglichkeiten aufzeigen, wie man das genau umsetzen kann.
Planetary Health Diet
Da bin ich zum einen auf die Planetary Health Diet gestossen. Die was ? Ja, genau….
Es gibt ein Ernährungskonzept, welche unsere Gesundheit fördern und das Klima schonen soll.
Auszug der DGE:
“Die Eat-Lancet-Kommission zeigt auf, wie die zukünftige Weltbevölkerung von 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050 innerhalb der ökologischen Belastungsgrenzen der Erde mit einer gesundheitsfördernden Ernährung versorgt werden kann. Das Ergebnis ist die sogenannte planetary health diet (PHD), mit der weltweit pro Jahr etwa 11 Millionen vorzeitige Todesfälle durch chronische ernährungsmitbedingte Krankheiten verhindert werden können.”
Die PHD beinhaltet im groben, dass man sich (ausgehend vom Durchschnittsbürger) grundsätzlich mehr bewegt, doppelt soviel Obst und Gemüse, sowie halb soviel Fleisch und Fleischprodukte isst. Auch sollte weitestgehend auf hoch verarbeitete Nahrungsmittel und Zucker verzichtet werden. Hülsenfrüchte und Nüsse sollen dabei täglich auf dem Speiseplan stehen.
Man kann sich einen Teller vorstellen welcher zu 50% aus Obst und/oder Gemüse, 25% aus hauptsächlich pflanzlichen Protein wie z.B. Hülsenfrüchte, Tofu, Tempeh, Seitan und 25% aus Vollkornprodukten wie Nudeln, Bulgur, Hirse oder Quinoa besteht.
Fleisch und tierische Produkte sind nicht gänzlich verboten, sollten aber auf ein Minimum reduziert werden, da sie am klima- und gesundheitsschädlichsten sind.
Derzeit gibt es in Deutschland ca. 2% Veganer, 5% Vegetarier und eine stetig wachsende Anzahl an Flexitarier, das sind flexible Vegetarier, welche bewusst nur wenig Fleisch konsumieren. Der Großteil der Menschen konsumiert weiterhin fleißig Fleisch und tierische Produkte.
Lt. dem statistischen Bundesamt lag der Pro Kopf Verbrauch an Fleisch und Fleischprodukten im Jahr 2020 bei 57,3 kg im Jahr.
Das entspricht ein Konsum von ca. 1,1 kg pro Woche und liegt damit fast doppelt so hoch wie die Empfehlung der DGE.
Diese liegt bei 300-600 Gramm pro Woche.
Bei der Planetary Health Diet wird folgendes für eine Person mit einem Kalorienbedarf von 2.500 kcal empfohlen:
Maximal:
250g Milch- und Milchprodukte pro Tag
200g Geflügelfleisch pro Woche
1-2 Eier pro Woche
200 g Fisch pro Woche
420g Rind, Lamm oder Schweinefleisch pro Monat
Für Flexitarier ist dieses Ernährungskonzept am leichtesten umsetzbar, aber auch für jeden ab 2 Jahren empfehlenswert.
Mir fällt dazu noch ein, dass bevorzugt saisonal und regional, sowie biologisch erzeugte Lebensmittel konsumiert werden sollten. Das spart CO² ein, da weite Transportwege gemieden werden und schont die Umwelt da weniger oder keine Pestizide verwendet werden. Dies wiederum schützt auch die Gesundheit der Landwirte und deren Mitarbeiter.
Energieverbrauch
Weitere Gedanken kamen mir zum Energieverbrauch bei der Zubereitung der Speisen. Hier kann man sicherlich auch einiges tun. Man kann Energieeffiziente Elektrogeräte nutzen, sowie das richtige Kochgeschirr auch in Bezug zur Größe und einer effizienten Garmethode.
Generell könnte man sich an folgendes halten:
1. Induktion- und Glaskeramikherde sind besser als herkömmliche Herdplatten.
Ein Gasherd arbeitet zwar am energieeffizientesten, der Transport des Gases ist aber sehr CO² belastend.
2. Das Kochgeschirr sollte für den Herd passend sein und die Größe sich nach der Größe der Platten richten.
3. Garmethode beachten! Dämpfen und Dünsten ist besser als Kochen.
So wenig Wasser wie möglich verwenden und dieses bereits mit dem Wasserkocher vorkochen. Den Backofen braucht man nicht vorheizen.
Lebensmittelverschwendung
Nachhaltige Ernährung heißt für mich aber auch, weniger Lebensmittel wegzuschmeißen!
Es werden generell viel zu viel Lebensmittel weggeschmissen, sei es in der Industrie, Gastronomie oder auch im privaten Haushalt.
Es ist erschreckend zu lesen, dass deutsche Haushalte pro Jahr ca. 55kg Lebensmittel wegschmeißen! Besser ist es also sich Gedanken zu machen, wie viel man wirklich braucht und dieses dann auch tatsächlich zu verbrauchen.
Falls man dennoch mal zuviel hat bietet sich z.B. Foodsharing an. Es gibt diverse Gruppen in den sozialen Medien, wo man kostenlos Lebensmittel anbieten kann, welche dann von Privatpersonen abgeholt werden können. So landen diese nicht in der Tonne und andere profitieren noch davon.
In Restaurants kann man seine übrig gebliebene Speise mitnehmen, damit nichts weggeschmissen wird.
Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum
Auch ist das Mindesthaltbarkeitsdatum nur ein Datum wo der Lebensmittelproduzent garantieren muss, dass es noch gut ist. Viele Lebensmittel sind darüber hinaus noch einige Zeit gut. Man sollte sich dabei auf seine Sinne verlassen. Augen, Nase, Mund.
Ist Schimmel zu erkennen? Riecht es noch gut und schmeckt es noch ? Jogurt z.B. lässt sich noch Wochen nach dem MHD verzehren. Auch ist Frischmilch noch ein paar Tage länger haltbar als angegeben. Nur wenn ein Verbrauchsdatum angegeben ist, sollte man sich daran halten. Das ist z.B. bei Fleischprodukten der Fall.
Möglichst wenig Verpackung
Verpackung einsparen macht auch weniger Müll und das schont bekanntlich auch die Umwelt. Wenn man das Glück hat einen Unverpackt-Laden in seiner Nähe zu haben ist das sehr praktisch. Aber auch im normalen Supermarkt kann man viele Sachen schon unverpackt und zumindest plastikfrei kaufen.
Autofahrten reduzieren
Last but not least könnte man versuchen auch noch CO² einzusparen, indem man für den Einkauf das Auto stehen lässt und zu Fuß oder mit dem Rad einkaufen geht. Das ist auch noch gut für die eigene Gesundheit. :-)
Noch mehr Tipps
Weitere Tipps und Infos findet ihr auf der Internetseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft www.bzfe.de.
Auch könnt ihr euch dort kostenlos Broschüren downloaden.
Wenn dir noch mehr Tipps oder Ideen einfallen, schreibe es gern in die Kommentare, damit auch andere davon profitieren können.
Quellen:
https://www.ble.de/DE/BZL/Daten-Berichte/Fleisch/fleisch_node.html
https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/
https://eatforum.org/content/uploads/2019/01/EAT-Lancet_Commission_Summary_Report.pdf
https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/herd-kochfelder#gewusst-wie
https://www.coolblue.de/beratung/wie-sich-kochen-mit-induktionsherd-auf-die-umwelt-auswirkt.html
Admin - 12:05:40 @ Wissenswertes | Kommentar hinzufügen
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