2021-06-14
Was genau ist der Nutri-Score und wie kann ich Nahrungsmittel besser beurteilen ?
Seit Herbst 2020 können Unternehmen diese erweiterte Nährwertangabe auf Ihren Produkten anbringen. Es handelt sich dabei um eine Kennzeichnung, mit der es möglich ist Produkte untereinander besser zu vergleichen. So lässt sich auf einen Blick erkennen, welches Produkt die günstigere Nährwertzusammensetzung gegenüber eines vergleichbaren Produktes hat und kann so helfen sich ausgewogener und gesünder zu ernähren.
Auf den meisten Produkten ist zwar bereits eine Zutatenliste und Nährwerttabelle ausgewiesen, leider können aber die wenigsten damit etwas anfangen und einschätzen, ob das Lebensmittel jetzt gesund ist oder nicht. Außerdem ist es viel umständlicher jedes Mal auf die Rückseite zu schauen, um die verschiedenen Werte miteinander zu vergleichen.
Der Nutri-Score hat eine Farbskala mit 5 Buchstaben von A-E.
A in dunkelgrün schneidet dabei am besten ab und zeigt ein eher günstiges Nährwertprofil an und E in rot hat ein eher schlechtes Nährwertprofil im Vergleich zu einem Produkt derselben Kategorie und sollte weniger häufig konsumiert werden. Diese Kennzeichnung ist gleich vorne auf dem Produkt angebracht, so dass das Vergleichen ein Kinderspiel ist und für fast jeden verständlich.
D.h. wenn du im Supermarkt eine TK-Pizza aussuchen möchtest, kannst du dich besser orientieren und lieber die Pizza mit dem Nutri-Score C auswählen als diese mit Nutri-Score D.
Dieses Modell kann zudem Hersteller und Lebensmittelproduzenten dazu anhalten, Ihre Produkte in soweit zu verbessern oder zu verändern, dass eine günstigere Nährwertzusammensetzung entsteht und damit gegenüber anderen Produkten konkurrenzfähiger ist. Man schlägt somit 2 Fliegen mit einer Klappe.
Fast alle Produkte die eine Nährwerttabelle ausweisen müssen, können auch den Nutri-Score nutzen. Allerdings aufgepasst!
Der Nutri-Score gibt keine Auskunft darüber, ob das Produkt an sich gesund oder ausgewogen ist oder nicht. Wer sich also nur noch von Produkten mit dem Wert A ernährt, ernährt sich noch lange nicht gesund! Den Nutri-Score kann man als Ergänzung zur Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sehen, um eine bessere Produktwahl an sich zu treffen.
Die DGE empfiehlt allgemein eine ausgewogene Ernährung mit viel frischen Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten. Zudem sollte der größte Anteil der Lebensmittel unverarbeitet sein.
Welche Kriterien liegen der Einteilung von A-E zugrunde ?
Bewertet wird die Zusammensetzung pro 100 g oder 100 ml eines Nahrungsmittels. Als Grundlage wird die Nährwerttabelle auf der Rückseite genommen. Für die Berechnung wurde ein eigener Algorithmus entwickelt, welcher von den französischen Gesundheitsbehörden stammt.
Es werden die günstigeren Nährwerte eines Produkts den ungünstigen gegenübergestellt und so ein Wert von A - E ermittelt.
Alle Lebensmittelhersteller arbeiten mit dem gleichen Algorithmus. Andernfalls ist der Vergleich mit anderen Produkten hinfällig.
Günstige Inhaltsstoffe sind der Anteil an Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und ausgewählte Ölen, sowie der Ballaststoff- und Proteingehalt.
Ungünstige Inhaltsstoffe sind dagegen Anteile aus Zucker, Salz, gesättigte Fettsäuren und ein hoher Energiegehalt.
Wir wissen alle, dass die oben genannten ungünstigen Inhaltsstoffe ungesund sind und unsere Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigen kann. Trotzdem essen viele Menschen weiter wie bisher. Das Label macht es den Verbrauchern zukünftig einfacher, bessere Entscheidungen zu treffen und hilft die Lebensmittelauswahl bewusster zu gestalten.
Du kennst dich gar nicht mit Nährwerten und Lebensmitteln aus, möchtest aber wissen worauf du achten musst um zukünftig gesünder durchs Leben zu gehen oder gar ernährungsbedingten Erkrankungen zu lindern oder zu heilen ? Ich erkläre dir kurz worauf du achten musst, so dass du verschiedene Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen besser einschätzen kannst.
Die schlechten Inhaltsstoffe sind also:
- Zucker
- gesättigte Fettsäuren
- Salz
- hoher Kaloriengehalt
Alle oben genannten schlechten Inhaltsstoffe sind besser zu bewerten, je weniger sie in einem Produkt enthalten sind. Also hier gilt die Devise, je weniger in einem Produkt, desto besser!
Merken kann man sich allerdings, dass die meisten stark verarbeiteten Nahrungsmittel grundsätzlich schlecht für die Gesundheit sind. Das sind z.B. TK-Pizza, Chips, Pommes oder Süßes wie Kuchen, Kekse, Vollmilchschokolade, Lollies und Bonbons etc.
Damit du jetzt abschätzen kannst, ob der Genuss dieser Nahrungsmittel ok ist, brauchst du noch Referenzwerte bzw. Grenzwerte die man nicht überschreiten sollte, wenn man lange gesund bleiben möchte.
Bei einem durchschnittlichen Kalorienbedarf von 2000 kcal sind das folgende Grenzwerte:
- Zucker 50 g/ Tag besser noch 25 g/Tag
- Fett 67 g / Tag (bzw 30% des Gesamtenergiebedarfs davon max. 7-10% gesättigte Fettsäuren) sprich in unserem Beispiel ca. 16 g
- Salz 5 g/ Tag (unabhängig vom Kalorienbedarf)
- Energie: ca. 2000 kcal / bzw. Summe aus Grund- und Leistungsbedarf an Energie des Einzelnen
Schau dir die Nährwertangaben beim nächsten Einkauf doch mal an und vergleiche sie auch untereinander. Gerne auch in Ruhe zu Hause. Was hast du festgestellt ? Kommst du auf die Grenzwerte oder liegst du sogar darüber ?
Wenn du jetzt beschlossen hast mehr auf deine Ernährung zu achten und dich zukünftig gesünder ernähren zu wollen ist das toll! :-) Falls du unsicher bist und/oder Fragen aufkommen, bin ich gerne für dich da. Melde dich gerne bei mir. Ich freue ich auf dich.
Admin - 09:44:34 | Kommentar hinzufügen
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