2021-05-19
Zucker
Ist Zucker schädlich ? Oder besser gefragt, wieviel kann ich davon zu mir nehmen ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen davon zu tragen ?
Also als allererstes solltest du wissen, dass Zucker nicht gleich Zucker ist! Es gibt viele verschiedene Arten von Zucker. Sie haben eine andere chemische Zusammensetzung und werden teilweise anders vom Körper verstoffwechselt.
Was alle Zuckerarten gemeinsam haben ist, dass sie ein Kohlenhydrat sind und den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Einige stark und andere nicht so stark.
Exkurs:
Wenn es dich interessiert sind hier mal sämtliche Zuckerarten aufgelistet
Glucose oder Traubenzucker ist ein Einfachzucker. Er gelangt am schnellsten ins Blut und lässt den Blutzuckerspiegel rasant ansteigen. Dadurch wird allerdings auch vermehrt Insulin ausgeschüttet, was dann ebenfalls zur raschen Absenkung dessen führt. Hier hat man eine Berg und Tal fahrt wie in der Achterbahn!
Fructose ist Fruchtzucker, der z.B. im Obst vorkommt, aber auch in vielen weiteren Lebensmitteln zu finden ist. Fruktose ist die süßeste aller Zuckerarten und lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen. Wenn du Fruktose in Form von Obst konsumierst bekommst du gleichzeitig Ballaststoffe mit, was sich noch besser auf den Blutzuckerspiel auswirkt.
Galactose ist ein Bestandteil von Schleimstoffen im Körper und kommt Vorrangig in Milch- und Milchprodukten vor. Zusammen mit Glucose bildet er Milchzucker.
Tagatose ist ein Monosaccharid und wird aus Galactose gewonnen. In der Regel wird er industriell hergestellt. In einigen Obstsorten ist Tagatose ebenfalls zu finden. Er schmeckt fast so süß wie normaler Haushaltszucker, besitzt aber weniger Kalorien.
Lactose ist Milchzucker. Er ist eine Verbindung aus Glucose und Galactose und kommt in Milch- und Milchprodukten vor. Lactose ist ca. halb so süß wie normaler Haushaltszucker und lässt den Blutzucker nur langsam ansteigen. Um Lactose im Körper abbauen zu können, brauchen wir das Enzym Laktase. Einige Menschen, vor allem in Asien und Afrika, bilden dieses Enzym nicht und vertragen deshalb keine Milchprodukte, man spricht hier von einer Lactose Intoleranz.
Das Gegenteil davon heißt Lactase Persistenz. Ca. 1/3 der Weltbevölkerung ist Lactase Persistent.
Maltose ist Malzzucker und eine Verbindung aus zwei Glucose-Molekülen. Sie entsteht, wenn bei der Verdauung Stärke aufgespalten wird. Aber nicht nur in unserem Körper kann Malzzucker entstehen, sondern z. B. auch beim Bierbrauen.
Saccharose ist der normale weiße Haushaltszucker. Es handelt es sich um eine Verbindung aus 50% Glucose und 50% Fructose. Saccharose ist das am meist genutzten Süßungsmittel in der Lebensmittelindustrie. Er kommt natürlicherweise in Zuckerrohr und Zuckerrüben vor. Brauner Zucker fällt ebenfalls unter den Begriff Saccharose. Entweder handelt es sich hier um Vollrohrzucker, oder um karamellisierten weißen Zucker.
Isomaltulose ist ein Disaccharid aus Glucose und Fructose und ist damit dem Haushaltszucker ähnlich. Diese Zuckerart kommt auf natürliche Weise in Honig oder Zuckerrohrextrakt vor und schmeckt ungefähr genauso süß wie Saccharose. Isomaltulose wird nur sehr langsam verstoffwechselt und ist daher für Diabetiker geeignet.
Isoglucose wird aus Maisstärke gewonnen und auch als Maissirup bezeichnet. Isoglucose wird in vielen Getränken oder auch für Obstkonserven verwendet.
Stärke ist ein Polysaccharid – auch Mehrfach- oder Vielfachzucker genannt. Mehrfachzucker sind Stärke und schmecken trotz vieler Zuckermoleküle nicht süß. Stärkehaltige Lebensmittel gelten als solide Energiequelle, da die Kohlenhydrate erst aufgespalten werden müssen. Dadurch steigt der Blutzucker nur langsam an.
………………………………….
Lt. Wikipedia gibt es den Zuckeranbau aus Zuckerrohr schon seit 8.000 Jahren!
2018 wurde weltweit 182.166.152 Tonnen Rohzucker hergestellt und in Europa 29.045.616 Tonnen! Die wichtigsten Herstellerländer sind Frankreich, Deutschland und Polen.
Das Bundesland in Deutschland mit dem höchsten Anbaugebiet für Zuckerrüben ist ? … Niedersachsen!
Und wie sieht der pro Kopf Verbrauch aus ? Im Jahr 2018/2019 lag dieser lt. Statista bei 34,6 kg im Jahr! Das entspricht ca. 95g / Tag.
Die WHO empfiehlt allgemein eine Menge von maximal 25g /Tag. Da dies aber ein sehr ungenauer Wert ist, weil die Menschen ja bekanntermaßen unterschiedlich gebaut sind, kann man auch sagen, maximal 10% der täglichen Energiezufuhr (bei 2000 kcal sind das nämlich nur 20g) am optimalsten sollten es nur 5% sein → also rund 10g am Tag!
Diese Werte sind für die meisten Menschen kaum einzuhalten. Gerade wenn viele Fertiggerichte konsumiert werden, kann man das nicht einhalten. Selbst wenn man keine Süßigkeiten ist und auch keine gezuckerten Getränke wie Limo und viele Säfte.
Es ist fast überall Zucker drin. In Ketchup, eingelegten Gurken, Fertigmüslis, Joghurtdressing, Heringssalat, Salami etc….
Was macht denn eigentlich zuviel Zucker im Körper und welche Lebensmittel sind unbedenklich?
Also als erstes ist es so, wenn der Körper den Zucker nicht in Energie umwandeln kann, weil er schon genug hatte, wandelt er diesen in Fett um und lagert es im Körper ein. Denn nicht Fett macht Fett, sondern zuviel Zucker macht Fett! Wenn das eskaliert kann das schon mal zu einer Fettleber, Diabetes oder Adipositas führen.
Zucker sind reine Kohlenhydrate und die erste Energiequelle vor Fett oder Eiweiß. Wir wissen heute, dass sich bestimmte Bakterien die nicht gut für uns sind, sowie einige Parasiten und gar Krebszellen von Zucker ernähren. Sie wachsen und gedeihen und es kann zu Dysbalancen im Darm mit sämtlichen Folgen oder gar zu Krebs führen….
Wenn der Körper aufgrund von zuviel Zucker immer und dauernd Insulin ausschütten muss um den Blutzuckerspiegel zu regulieren, kann es dazu kommen, dass die Zellen gar nicht mehr darauf reagieren und so entsteht die Insulinresistenz. Der Körper produziert permanent Insulin, um den Spiegel zu senken, reagiert aber gar nicht mehr darauf….
Aufgrund der oben genannten Dinge kann es zu Bluthochdruck, Schlaganfall oder auch Alzheimer kommen.
Ihr seht die Liste ist lang und eine Überlegung wert mal nach seinem eigenen Zuckerkonsum zu schauen.
Man kann sich das Verlangen nach Zucker auch gut abgewöhnen!
Bei mir selbst hat sich das von selbst ausgeschlichen, da ich nach einer Art Fastenzeit mehr Salziges mochte (natürlich in Kombi mit Fett…) als Süßes. Aber du selbst kannst aktiv etwas dagegen tun. Gerne helfe ich dir dabei!
Als erstes sollte man den Zuckerkonsum kritisch beäugen und mal schauen, wieviel man denn so täglich zu sich nimmt. Bzw. was man so täglich zu sich nimmt.
Dann sucht man nach den typischen Nahrungsmitteln, die am meisten davon enthalten und kann dann, je nach Typ, diese ganz meiden oder immer weniger von den typischen Nahrungsmittel zu sich nehmen oder diese gegen ein anderes mit weniger Zuckergehalt austauschen.
Da Zucker im Gehirn wirkt wie Kokain und bewiesenermaßen süchtig macht, kann es am Anfang der Reduzierung oder des gänzlichen Verzichts darauf zu Entzugserscheinungen kommen.
Dies wären zum Beispiel Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Unreine Haut, Schwindel, Leistungsabfall oder depressive Verstimmungen,….
Wenn man aber konsequent weiter macht, verschwinden diese Symptome und ein ganz neues Lebensgefühl kommt zutage. Die Lust auf Süßes verschwindet und viele Lebensmittel wie z.B. einige Obst- & Gemüsesorten schmecken sogar süßer. Du bist nun gesünder als vorher und siehst auch noch jünger aus! Es lohnt sich also :-)
Admin - 18:26:52 | Kommentar hinzufügen
Kommentar hinzufügen
Die Felder Name und Kommentar sind Pflichtfelder.